- Brautkleidung
- Brautkleidung,die von einer Frau zu ihrer Trauung und den sich anschließenden Festlichkeiten angelegte Bekleidung. Weiß hat sich als Farbe der Brautkleidung erst im Laufe des 19. Jahrhunderts durchgesetzt. Bis ins 18. Jahrhundert regelten Kleider- und Hochzeitsordnungen den bei der Heirat je nach Stand für Kleidung, Schmuck und Feier zugelassenen Aufwand, wobei die Brautkleidung stets der jeweils gebräuchlichen Fest- oder Kirchgangskleidung entsprach. Als Zeichen der jungfräulichen Braut galten offenes Haar, Brautkranz oder -krone; Brautschleier sind seit dem 17. Jahrhundert belegt, doch nicht die Regel. Von Hochzeiten des 15. und 16. Jahrhunderts sind z. B. Rot, Blau, Grün, unter dem Einfluss der spanischen Mode zunehmend Schwarz als Farben der Brautkleidung überliefert; seit dem 17./18. Jahrhundert bevorzugten die modisch tonangebenden Höfe lichtere Farben und Silberbrokate. Die Brautkleidung der ländlichen Bevölkerung bewahrte am längsten Elemente der traditionellen Kirchgangskleidung. Katholische Gegenden unterschieden sich meist durch größere Farbigkeit von der oft schwarzen Braut- und Festkleidung protestantischer Gemeinden. Heute gelten trotz neuer Formen des Zusammenlebens das weiße lange Kleid, Schleier und Blumenstrauß als Brautkleidung.
Universal-Lexikon. 2012.